Gedichte zu Frühling und Ostern


Frühling

 

Ich spür es längst, es ist so weit,
es naht die holde Frühlingszeit
mit Tulpen und Narzissen.

 

Es sollte jetzt bald wärmer sein
mit lauer Luft und Sonnenschein,
das sollte ich doch wissen!

 

Es kommt auch so wie ich gedacht:
Ich habe das Fenster aufgemacht
und schüttele meine Kissen.

 

Ich lehne mich ganz weit hinaus
und breite meine Arme aus. -
Das möchte ich nicht missen!

 


Frühlingssehnen

 

Ich spüre schon ein zartes Sehnen!
Ich will es nur mal so erwähnen,
dass ich als Mann Gefühle zeige!
Romantik geht noch nicht zur Neige,
sie setzt beim Frühlingssehnen ein
und lässt auch Männer nicht allein!

 

 

Es fängt bei mir im Nacken an,
eine leichte Rötung zeigt sich dann,
und fährt den Rücken mir hinab,
grad dahin, wo ich´s gerne hab,
wo die Gefühle Walzer tanzen.
Doch - was hab ich von dem Ganzen?!

 

 

Für mich reicht schon das Eierfärben
und das Verstecken für die Erben,
in Beeten voll mit Osterglocken.
Wie herrlich, wenn sie dann frohlocken
und jauchzen, schreien und auch suchen! -
Und später gibt es Osterkuchen.

 

 

Jetzt bekomm ich meinen Lohn!
Es wäre ja auch purer Hohn,
gäb´s Leistung ohne Honorar.
Für mich ist eines sicher klar:
Der Eierlikör gehört zum Kuchen,
wie Ostern und das Eiersuchen!

 

 

 

Nun sagt mal ehrlich, ist das nicht schön,
in leuchtende Kinderaugen zu sehn,
wenn sie auf harte Schalen beißen
und sich dabei ´nen Zahn ausreißen? -
Das war ein Scherz! Ihr könnt mir glauben,
ich wollte euch den Spaß nicht rauben,
zu sehen, wie das Frühlingssehnen
jetzt übergeht in Freudentränen.

 

 

Da spür ich wieder dieses Ziehen.
Ich muss dem Garten wohl entliehen
und meine alten Knochen pflegen.
Die Füße werd ich höher legen,
die Beine auch ein bisschen neigen,
dann kann das Kribbeln weiter steigen!

 

 

Schon wieder spüre ich ein Sehnen.
Es macht sich weiter vorne breit
und äußert sich in starkem Gähnen.
Man nennt es Frühjahrsmüdigkeit!