Endlich …
Ich spür es längst, es ist so weit,
es naht die holde Frühlingszeit
mit Tulpen und Narzissen.
Es sollte jetzt bald wärmer sein
mit lauer Luft und Sonnenschein,
das sollte ich doch wissen!
Es kommt auch so, wie ich gedacht:
Ich habe das Fenster aufgemacht
und schüttele meine Kissen.
Ich lehne mich ganz weit hinaus
und breite meine Arme aus. -
Das möchte ich nicht missen!
Frühling, na ja, …
Ich spüre schon ein zartes Sehnen!
Ich will es nur mal so erwähnen,
dass ich als Mann Gefühle zeige!
Romantik geht noch nicht zur Neige,
sie setzt beim Frühlingssehnen ein
und lässt auch Männer nicht allein!
Es fängt bei mir im Nacken an,
eine leichte Rötung zeigt sich dann,
und fährt den Rücken mir hinab,
grad dahin, wo ich´s gerne hab,
wo die Gefühle Walzer tanzen.
Doch - was hab ich von dem Ganzen?!
Für mich reicht schon das Eierfärben
und das Verstecken für die Erben,
in Beeten voll mit Osterglocken.
Wie herrlich, wenn sie dann frohlocken
und jauchzen, schreien und auch suchen! -
Und später gibt es Osterkuchen.
Jetzt bekomm ich meinen Lohn!
Es wäre ja auch purer Hohn,
gäb´s Leistung ohne Honorar.
Für mich ist eines sicher klar:
Der Eierlikör gehört zum Kuchen,
wie Ostern und das Eiersuchen!
Nun sagt mal ehrlich, ist das nicht schön,
in leuchtende Kinderaugen zu sehn,
wenn sie auf harte Schalen beißen
und sich dabei ´nen Zahn ausreißen? -
Das war ein Scherz! Ihr könnt mir glauben,
ich wollte euch den Spaß nicht rauben,
zu sehen, wie das Frühlingssehnen
jetzt übergeht in Freudentränen.
Da spür ich wieder dieses Ziehen.
Ich muss dem Garten wohl entliehen
und meine alten Knochen pflegen.
Die Füße werd ich höher legen,
die Beine auch ein bisschen neigen,
dann kann das Kribbeln weiter steigen!
Schon wieder spüre ich ein Sehnen.
Es macht sich weiter oben breit
und äußert sich in starkem Gähnen.
Man nennt es Frühjahrsmüdigkeit!
Frühling 2021
Jetzt ist er da, spürst du es
auch?
Ich hab´ ein Kribbeln schon im
Bauch.
Ich hör die Osterglocken
läuten
und seh´ die Weidenkätzchen
blüh´n.
Die Tulpen zaubern bunte
Farben
schon in das frische Wiesengrün.
Die Luft ist wieder
seidenweich
und lässt uns nur das Beste
ahnen.
Kraniche aus dem Süden
sind's,
die hierher ziehen ihre
Bahnen.
Sie gehen auf den Wiesen
nieder
und singen ihre Liebeslieder.
Spätestens jetzt da weiß ein
jeder,
der Winter, der hat
ausgedient.
Er gab den Pflanzen ihre
Ruhe,
von Kälte sind wir jetzt
bedient.
Wir brauchen
Frühlingsherzenschlagen!
Es kribbelt schon - ich kann's euch
sagen!
Schneeglöckchen
Hörst du es läuten?
Da liegt doch was im nassen Gras!
Ich glaube, das ist ein Osterei.
Das hat verloren der Osterhas,
der hoppelte gerade hier vorbei.
Jetzt schon, um diese Jahreszeit,
ein Ei zu finden bei uns im Garten!
Ist der Osterhase schon bereit
und kann die Osterzeit kaum erwarten?
Ich werde mal in den Garten gehen
und ziehe meine dicke Jacke an.
Vielleicht werde ich da noch mehr sehen,
das wäre wirklich erfreulich dann.
Ich gehe hinaus und schaue hin und her,
dann bemerke ich etwas im Schneesturmgebraus.
Und was ich dort sehe, das freut mich sehr -
von weißen Schneeglöckchen einen Strauß!
So ist es wohl manches Mal mit dem Schauen,
geh näher ran und schau genau hin,
man kann vielleicht den Augen nicht trauen,
die Wünsche vernebeln einem den Sinn!
Erste Wärme!
Jetzt ist sie da, die Märzensonne,
verbreitet Wärme, Licht und Wonne.
Sie lässt uns fröhlich springen, lachen
und mehr als tausend Dinge machen,
die unser Herz schon sehr vermisst -
unser Verstand doch nie vergisst.
Wir gehen hinaus in die Natur
und atmen Frühlingsdüfte pur.
Wir freuen uns am frischen Grün,
an Wolken, die vorüberziehn.
Die Vögel singen frohe Lieder
und putzen eifrig ihr Gefieder.
Gedanken gehen auf Wanderschaft
und sammeln in der Ferne Kraft,
die jeder braucht in dieser Zeit,
wo Habsucht herrscht und Zank und Streit.
Schaut an wie sich die Gärten schmücken,
und Blumen füllen alle Lücken!
Die ersten Schmetterlinge gaukeln,
und Kinder auf dem Spielplatz schaukeln.
Das helle Kinderlachen schallt
weithin über Feld und Wald.
So manches Reh, so manches Schaf
schreckt auf aus seinem Dämmerschlaf.
Ich glaube, ich werde ewig leben
und meinen Lieben Liebe geben,
denn Frühlingsluft, das ist bekannt,
hat jedermann noch übermannt.
Die Märzensonne, das ist klar,
schon immer unentbehrlich war!
Entdeckung am Morgen
Ich sah es früh schon, so um sieben,
ich hatte mir grad die Augen gerieben.
Mit Blick zum Fenster stand ich da,
als ich eine Bewegung sah,
so in den Augenwinkeln nur.
Ich schaute schnell noch mal zur Uhr.
Um diese Zeit, bei uns im Garten?!
Ich hab auf den Augen wohl Tomaten,
die mir den klaren Blick versperren
und auch die Wirklichkeit verzerren.
Da war es wieder,
diesmal ganz klar,
als ob im Garten ein Häschen war.
Ich schlich mich näher zum Fenster hin,
die Wahrheit ergründen, das war mein Sinn.
Dort saß geduckt im Gemüsebeet
ein Häschen, das zum Fenster späht.
Ganz mucksmäuschenstill, nur keine Bewegung!
Plötzlich kam mir die Überlegung:
Wir haben doch gerade Osterzeit!
Ist dieses Häschen schon bereit
und legt Eier in meinen Garten?
Muss es damit nicht noch warten,
bis auch die anderen Eier legen?
Ich grübelte und rief: Von wegen,
das kann doch überhaupt nicht sein!
Bin ich denn wirklich noch so klein,
dass an den Osterhas´ich glaube! –
Da machte es sich aus dem Staube.
Es hatte mich wohl
rufen hören,
doch so richtig kann ich´s nicht beschwören!
Vielleicht rannte es auch einfach weg
und beobachtete mich vom Eck,
gleich hinter meiner Brombeerhecke,
und lauerte jetzt dort zum Zwecke,
zu wissen, was der Tattergreis
denn noch so über Hasen weiß!
Denn Eier, das weiß jedes Kind,
sind die, die von den Hühnern sind!
Unser Opa
der kann dichten,
wunderbare Versgeschichten.
Dunkle Tannen, grüne Wälder,
blaue Seen und gelbe Felder
lässt er in seinem Kopf entstehn,
bis plötzlich dann auch wir sie sehn.
Gerade jetzt zur Osterzeit
ist zum Reimen er bereit.
Tolpatsch
ist ein kleiner Hase,
mit ´ner süßen braunen Nase.
Jedes Jahr zur Osterzeit
ist zum Helfen er bereit.
Doch der Ober-Osterhase
packt ihn bei der braunen Nase,
zieht ihn zu sich und sagt „Nein,
zum Helfen bist du noch zu klein.
Du zerstörst die schönen Sachen,
die den Kindern Freude machen.
Dann ist riesig das Geschrei.
Nächstes Jahr bist du dabei!“
Dem
Tolpatsch ist das gar nicht recht.
Wieso? - Macht er die Arbeit schlecht?
Verstecken kann er doch ganz gut,
auch sonst so ist er auf der Hut.
Der Oberhas sagt: „Einerlei,
diesmal bist du nicht dabei!“
Unser
Tolpatsch ist sehr traurig,
und dazu noch übellaunig,
denn er möchte gern dabei sein!
Doch – er bleibt diesmal allein!
Oder doch
nicht? -
Über ihm auf einem Ast
macht ein kleiner Vogel Rast,
senkt den Kopf, macht leise: „Piep!
Lieber Freund, ich hab dich lieb!
Können wir dein Leid nicht teilen?
Ich will deine Sorgen heilen,
will dir helfen wo ich kann,
wir zwei stehen unseren Mann!
Tolpatsch
wusste nichts zu sagen,
sollte er den Vogel fragen?
Ostern ist schon in drei Tagen.
Bis dahin muss viel passieren:
Kaputte Eier reparieren,
unter Büschen, unter Hecken
Nester bauen und verstecken.
Süßigkeiten noch verteilen!
Dazu muss
man sich beeilen,
denn viel Zeit, die bleibt nicht mehr.
Wo nimmt er nur Hilfe her?
Doch die
kleine blaue Meise,
die weiß Rat auf ihre Weise.
Sie spricht viele Vögel an,
ob man ihnen helfen kann.
Und so kommt es, glaubet mir,
dass im Garten kurz vorm Feste
ist zu sehen manches Tier.
Diese sammeln viele Reste
aus der Schokoeifabrik
und basteln draus mit viel Geschick
wieder neue Schokoeier.
Tolpatsch
ruft laut aus: „Au weia,
so viel hab ich nicht gedacht.
Wie habt ihr das nur gemacht?“
Piep, die kleine Meise, meint:
„So was schafft man nur vereint.
Alle basteln aus dem Rest
Eier für das Osterfest.
Die verstecken wir im Garten,
weil die Kinder schon drauf warten.“
So gesagt
und so geschehen,
- hast du kaum dich je versehen -
ist das ganze Werk vollbracht
und die Arbeit schon gemacht.
Kaum sind
alle aus dem Garten,
brauchen sie nicht lang zu warten,
denn schon öffnet sich das Haus
und die Kinder rennen raus.
Unter Büschen, unter Hecken
suchen sie nach den Verstecken,
finden auch so allerlei
und dazu ein rohes Ei.
Dieses hat Tolpatsch vergessen,
doch man kann es auch so essen!
Hinterher,
das ist ganz toll,
sind die Körbe doppelt voll,
denn auch schon der alte Hase
hat sein Werk getan im Grase.
Am nächsten
Tag dann ist es so,
alle Hasen sind nun froh,
und der Ober-Osterhase,
fasst den Tolpatsch an die Nase:
„Tolpatsch, bitte sei so frei
und sei nächstes Jahr dabei!“
Jetzt ist
Tolpatsch aus dem Häuschen,
erzählt sein Glück gleich jedem Mäuschen,
bedankt ganz herzlich sich bei Piep. -
Sie haben sich für immer lieb!